Die Zeit zwischen 1930 und 1950

Mit der Gleichschaltung aller Vereine 1933 durch die Nationalsozialisten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 kam die Vereinsarbeit vermutlich nach und nach zum Erliegen. Die Geschichte des Obst- und Gartenbauvereins Rotenfels verliert sich hier leider, zumal auch durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges alle Vereinsunterlagen verloren gegangen waren.

Die Arbeit in der Landwirtschaft oblag in jenen Jahren hauptsächlich den Frauen, denn die Männer waren zum Kriegsdienst verpflichtet worden. Nur Alte, Frauen und Kinder blieben im Ort. Der Obstbau wurde zwangsläufig vernachlässigt. Ohne Pflege und Nachpflanzung wurde das geerntet, was die Bäume eben hergaben.

Nach Kriegsende 1945 war jegliche Vereinsarbeit – auch die des Obst- und Gartenbauvereins in Rotenfels - durch die französischen Besatzer verboten.

Die Not in der Bevölkerung war groß. Jedes nur erdenkliche Stückchen Boden wurde bepflanzt, jede Wiese von Hand gemäht, damit der Unterhalt der Familie sicher gestellt werden konnte. Es kam sogar vor, dass hin und wieder heftig gestritten wurde. Etwa dann, wenn einer nicht wusste oder „es nicht wissen wollte, dass die Grenze von Zielstein zu Zielstein gerade verläuft“. Nicht selten hatte ein Landwirt „einen großen Bogen gepflügt oder gemäht“. In solchen Fällen mussten der damals amtierende Feldhüter Josef Wiegele oder später Karl Köbele eingreifen.