Das Gründungsjahr 1930

In Berlin regierte Reichspräsident Paul von Hindenburg, und Reichskanzler Hermann Müller musste wegen der hohen Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung in Deutschland zurücktreten. Sein Nachfolger wurde Heinrich Brüning.

Die Demokratische Republik Baden wurde von Josef Schmitt von der Zentrumspartei geführt.

In jener Zeit fungierte August Huber als Bürgermeister in Rotenfels, Melchior Riedinger versah seinen Dienst als Ratsschreiber, Emil Granacher wirkte als Pfarrer und Karl Wehrle war als Oberlehrer tätig.

In Berlin wurde der Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften – Raiffeisen – gegründet und in Rotenfels der Obst- u. Gartenbauverein.

Nachfolgend die Gründung des Vereins:

Wegen der wirtschaftlich schlechten Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit und katastrophaler Staatsverschuldung waren damals viele Rotenfelser auf den Ertrag ihrer Feld- und Gartenfrüchte angewiesen. Aus dieser Notlage heraus galt es, die vorhandenen Äcker, Wiesen und Gärten noch besser zu nutzen. Daher folgte man im vorderen Murgtal dem Beispiel anderer Ortschaften im Umkreis und gründete im Jahr 1930 auch in Rotenfels einen Obst- und Gartenbauverein. Die Namen der Gründungsmitglieder sind nicht bekannt und auch nicht, wer den Verein in den ersten Jahren leitete. Es ist lediglich überliefert, dass sich Xaver Götzmann als Besitzer einer örtlichen Baumschule hier besonders engagierte. Dessen beiden Söhne Franz und Josef waren bereits als kleine Buben für das Kassieren der Mitgliedsbeiträge zuständig.

Der Gründungszweck lag klar auf der Hand: durch Schulung der Mitglieder und durch gute Zusammenarbeit der Landwirte untereinander wollte man eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln gewährleisten. Man hoffte, somit nicht nur den Ertrag an Feld- und Gartenfrüchten zu steigern, sondern zugleich auch schmackhafteres Obst und Gemüse zu produzieren.