Wirtschaftlicher Aufschwung in den 60er Jahren

In den Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs veränderte auch Rotenfels sein Gesicht. So wurde zwischen der Bahnlinie und dem Gebiet Langäcker ein großes Baugelände erschlossen. In dieser Zeit entstanden die neuen Häuser in der Wissigstraße. Die Gemeinde Rotenfels baute ein neues Schulhaus in der Dachgrub, und der Kurbetrieb auf der anderen Murgseite florierte prächtig. Viele Rotenfelser vermieteten mittlerweile Zimmer an Kurgäste und besserten somit ihre Einkünfte auf.

Mitte der 60er Jahre engagierte sich der Obst- und Gartenbauverein für die Ortsverschönerung von Rotenfels und organisierte die Pflanzung von Rosen. 1967 erhielt jedes bei der Hauptversammlung anwesende Mitglied einen Rosenstrauch zur Attraktivitätssteigerung des Ortes geschenkt. Das Vereinsvermögen belief sich damals auf 390 DM.

1968 gab Alois Metz nach 12jährigem Vorsitz wegen beruflicher Veränderungen sein Amt als erster Vorsitzender ab. Es gab mehrere Bewerber für die Nachfolge. Nach einer Kampfabstimmung fiel die Wahl auf Anton Erwin Lutz.

Fortbildungen und Lehrfahrten standen nach wie vor hoch im Kurs. Für die jährlichen Vereins-ausflüge waren oftmals mehrere Busse erforderlich.

Industriealisierung und Mechanisierung der Landwirtschaft schritten immer weiter voran. Alte, eng mit der Landwirtschaft verbundene Handwerksbetriebe  - wie Wagnereien, Schmieden und Küfereien - mussten aufgegeben werden. Der Preisverfall für landwirtschaftliche Produkte bot kleinen Betrieben kaum mehr eine Chance. Die ersten Kuhställe standen bereits leer, die Wiesentäler wurden nicht mehr genutzt.