Die Jahre ab 1970

1970 schloss sich Rotenfels mit seinen damals 4.700 Einwohnern mit Gaggenau zusammen. Hermann Schöpfer, der letzte Rotenfelser Bürgermeister, wurde unter Oberbürgermeister Dr. Helmut Dahringer nun Bürgermeister von Gaggenau. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Eingliederung der 1.280 Einwohner von Selbach.

Während die Versammlungen und Kurse des Vereins bislang vorwiegend von Männern besucht worden waren, gewannen ab Anfang der 70er Jahre auch immer mehr Frauen Interesse an den Vereinsveranstaltungen. Ihre Anzahl nahm ständig zu. Ursächlich waren vermutlich die neuen Vortragsreihen, die vor allem Themen wie Gemüse- und Gartenbau, Blumenschmuck und Ortsverschönerung behandelten.

Unter dem Leitspruch „Gaggenau – die blühende Stadt an der Murg“ führte die Stadt Gaggenau Ortsverschönerungswettbewerbe durch, bei denen der Blumenschmuck an den Häusern mit Preisen honoriert wurde. Der Obst- und Gartenbauverein leistete mit 125 gepflanzten Kletterrosen in der Eichelbergstraße seinen Beitrag zur Ortsverschönerung, in den folgenden Jahren auch in der Sofien-, Lorzing- und Ringstraße. Eine Zeit lang gab es auch Geranienmärkte in Rotenfels und Selbach.

Inzwischen war es für den Verein notwendig geworden, sich ordentlich zu organisieren. Schrift-führer Erwin Abele entwarf deshalb eine Satzung, die erstmals Zuständigkeiten und Wahlrhythmen klärte. Diese Satzung hat in wesentlichen Teilen heute noch Ihre Gültigkeit.

Die Durchsagen über die Ortsrufanlage in Rotenfels wurden 1973 eingestellt. Gleichzeitig beklagten sich jedoch auch die Rotenfelser über die schlechten Informationen im Gemeindeanzeiger, worauf der damalige Oberbürgermeister Dr. Helmut Dahringer der Gemeinde einen kostenlosen Stadtanzeiger zusicherte.

Neben seinen traditionellen Kursen und Veranstaltungen setzte der Verein konsequent seine Bemühungen um die Ortsverschönerung fort. Es wurden Rosen im Bereich von Herder-, Ring-, Hindenburg- und Wissigstraße und im Almenweg gepflanzt. Auch die Lehrfahrten, wie beispielsweise zur Versuchsanstalt Augustenberg, fanden großes Interesse unter den Vereinsmitgliedern.

1975 wurden Michelbach und Hörden Stadtteile von Gaggenau.

Beim Rotenfelser Obst- und Gartenbauverein erhöhte sich der Mitgliedsbeitrag von 2 auf 4 DM. Die Generalversammlung fand erstmals im katholischen Gemeindesaal statt, da der Saal im Gasthaus Ochsen nicht mehr zur Verfügung stand.

Der Verein organisierte alljährlich eine Feldbegehung, bei der unter anderem anfallende Probleme des Obstbaus direkt vor Ort besprochen wurden. Die Teilnehmer trafen sich dann meist noch zu einem zünftigen Abschluss in der Scheune von Familie Seiser in Winkel. Rückblickend war diese „Hockete“ der Vorläufer des alljährlich stattfindenden  Vatertagsfestes auf dem Gewann Hemmstich.